Mittwoch, 27. Juni 2007

Tomaten - ein Zwischenbericht

Durch den sehr heißen und trockenen Frühling sind die Tomaten in diesem Jahr besonders vielversprechend: Große, kräftige Pflanzen mit ganz dicken Stängeln und sehr üppigem Fruchtansatz.

Die Tomaten in den Kübeln auf der Terrasse (Ranktomate, Himmelsstürmer und Opalska) haben zum Teil schon den Dachüberstand erreicht. Nun versuche ich sie an den quer gespannten Schnüren horizontal zu leiten, was gar nicht so einfach ist. Eine Pflanze ist schon abgebrochen, als ich sie vorsichtig am horizontalen Seil befestigen wollte. Die Stängel sind so kräftig, dass sie schon nach zwei Tagen nicht mehr biegsam genug sind, um sich "umleiten" zu lassen. Da heißt's dran bleiben!

In den Balkonkisterln rund um die Terrasse habe ich heuer wieder - wie auch schon in den letzten drei Jahren - eher kleinbleibende Hängetomaten gepflanzt (Rosa Ampeltomate, Tumbling Tom, Yellow Canary etc.). Womit ich nicht gerechnet habe: In diesem Jahr sind die Pflanzen wesentlich größer als in den letzten Jahren, so dass es ganz schön schwierig ist, die Tomatenpflanzen etwas zu bändigen.

Die ersten reifen Tomaten konnte ich schon ernten: Pendulina und Rosa Ampeltomate haben das Rennen gemacht. Tumbling Tom wird als nächstes folgen.

Bei den Tomaten in den Töpfen und Kisterln ist der Fruchtansatz enorm heuer, sie sind alle kräftig und gesund, wohl auch deshalb, weil sie etwas geschützt an den Hauswänden stehen.

Um die Freilandtomaten, die ganz ungeschützt im Gemüsegarten stehen, mache ich mir etwas Sorgen. Nach einem ebenfalls guten Start mit bestem Tomatenwetter ist es nun seit ca. einer Woche sehr stürmisch (mit bis zu 120 km/h), es gab heftige Regengüsse und zwischendurch hat es ständig genieselt. Somit konnten die vom Wind lädierten Pflanzen auch nicht wirklich abtrocknen. In den letzten beiden Tagen gab es einen Temperatursturz von 35 auf 20 Grad mit deutlich niedrigeren Nachttemperaturen. Jetzt zeichnet sich wieder schöneres Wetter ab. Hoffentlich hat das Wetter der letzten Woche nicht den Boden für die verschiedensten Tomatenkrankheiten bereitet.

Mittwoch, 13. Juni 2007

Blühender Weg

Schon oft habe ich ja beklagt, wie sehr unser Haus und das Rundherum zu Anfang von Beton und Waschbeton geprägt war: Grau in Grau. Besonders schlimm war auch der Weg, der Kellereingang, Kräutergarten und Garten trennt. Links eine betonierte Mauer, rechts eine nicht schön gearbeitete Mauer aus Schieferplatten, dazwischen Waschbeton. Den Weg völlig umgestalten wollten wir nicht. Es war uns zu aufwändig und auch zu teuer. Also musste eine andere Lösung gefunden werden, das Grau "augenschonend" zu gestalten.
Mittlerweile hat sich der Anblick dieses Weges drastisch verändert.

Die linke Betonwand lässt sich leider nicht bepflanzen. Also habe ich kleine Terracotta-Töpfe, mit Semperviven und Sedums bepflanzt, und Steine zur Auflockerung drauf platziert.

An der Schieferplatten-Mauer habe ich viele kleine unterschiedliche Tontöpfe befestigt und mit diversen Sedum- und Semperviven-Arten und anderen genügsamen Geschöpfen bepflanzt. In die kleinen Spalten der Mauer bringe ich auch immer wieder ohne Töpfchen Hauswurze und Mauerpfeffer ein, so gut es geht.

Auf diese Weise wirkt die Mauer mittlerweile schon recht belebt.

Als nächstes habe ich die Fugen zwischen den Waschbetonplatten bepflanzt. Nun wachsen dort verschiedene niedrig bleibende Thymianarten, Mauerpfeffer und an der schattigeren Seite auch einige Sternmoos-Polster. Der Weg ist nach wie vor uneingeschränkt begehbar, den niedrigen Pflanzen macht es nichts aus, "betreten" zu werden. Allerdings ist es recht lustig zu beobachten, wie die meisten BesucherInnen es zu vermeiden versuchen, den Bewuchs zu betreten.

Dieser große Thymianteppich ist in zwei Jahren gewachsen - aus einem echten Winzling in einer nur 5 mm breiten Fuge!

Die Fugen sind zum Teil nur drei Millimeter breit. Ich knipse einfach immer wieder mal Sedum- und Thymianwinzlinge woanders ab und stecke sie in die Fugen. Manche schaffen es nicht, aber immer wieder können sich einige davon etablieren und zu größeren Pölstern heranwachsen.

Unerwünschten Fugenbewuchs gibt es natürlich auch, speziell in den noch nicht bepflanzten Fugen versuchen sich immer wieder Löwenzahn und Klee auszubreiten. Diese Sämlinge fiesle ich umständlich heraus. Wo einmal ein dicht gewachsener Polster Thymian oder Mauerpfeffer ist, haben diese "Unerwünschten" dann aber kaum noch Chancen, so wird die Arbeit glücklicherweise dann dort weniger.
In manchen Fugen finden sich heuer Sämlinge von der 2 m hohen gelben Schafgarbe und dem 1,5 m hohen Purpurfenchel. Ich habe einige davon stehen gelassen, da sie ja nicht stören, und bin gespannt, zu welcher Höhe sie es zwischen den Fugen schaffen.

Auch das genügsame Johanniskraut hat eine Fuge gleich neben der Mauer des Kräutergartens beansprucht und bringt zu meiner großen Freude - wie viele andere derzeit auch - den Waschbeton zum Blühen!

Dienstag, 12. Juni 2007

Rosenkokon

Sehr viel Freude bereitet mir im Moment eine unbekannte Kletterrose an unserem Holzschuppen. Vor einer Woche öffneten sich die ersten Blüten:

Nun bietet sich mir beim Betreten des Gartens durch die Tür aus der Werkstatt dieser Anblick:

Ein Meer von Blüten ergießt sich über das Dach des Holzschuppens. Letztes Jahr hat die unbekannte Schöne ca. 6 Wochen lang ununterbrochen geblüht. Sie ist einmalblühend und leidet leider immer wieder unter schlimmem Mehltau. Dennoch bietet sie zur Blütezeit einen überwältigenden Anblick.
Ich werde sie wohl nächstes Mal mit der Heckenschere zurückschneiden müssen. Sollte sie nämlich in diesem Tempo weiterwachsen, ist die kleine Holzhütte in zwei Jahren in einen Rosenkokon eingesponnen...

Donnerstag, 7. Juni 2007

Kräutergarten

Einer meiner Lieblingsplätze in unserem Garten ist der Kräutergarten. Zu Anfang hatte ich den Gedanken, alle Kräuter im ganztags sonnigen, ca. 6 x 5 m großen Kräutergarten unterzubringen. Ich habe aber nicht nur Unmengen an Kräutern zum Würzen (mehrere Arten von Thymian, Salbei, Oregano, Bohnenkraut Ysop, dann natürlich Petersilie, Liebstöckel, Schnittsellerie und viele andere Würzkräuter) sondern auch viele Teekräuter (Greichischer Bergtee, Zitronenmelisse, Weiße Melisse, Monarden, Verbene, viele Sorten Minze etc.). Und noch dazu interessiere ich mich für alte "Hexenkräuter " und Heilkräuter. So war mein Kräutergarten schon im ersten Jahr heillos überfüllt und ein undurchdringlicher Dschungel. Das gefiel mir gar nicht, schließlich wollte ich bequem ernten können - und alle Kräuter sollten auch die Chance haben, genug Raum zum Überleben zu finden.
Also wurde radikal umgestaltet. Einige Teekräuter erhielten ein eigenes Beet am Rand des Gemüsegartens, andere und die Würzkräuter habe ich verteilt auf den ganzen Garten. Sodass jetzt Thymiane, Oregano, Majoran, Salbei, Minzen, Melissen, Süßdolde und andere "Gebrauchskräuter" in trauter Vereinigung mit Rosen, Astern, Phlox, Rittersporn u.a. am Rand der Staudenbeete gedeihen.

Im Kräutergarten habe ich einige Wegplatten verlegt, einen Sitzplatz angelegt und Platz geschaffen. Jetzt wachsen hier noch Rainfarn, Herzgespann, Echinacea, diverse Salbei- und Lavendelsorten, Rosmarin, Arnika, Mutterkraut, Blaue Verbene, Stechapfel, Bilsenkraut, Dost, Beifuß, Schlafmohn, Wermut, Weinraute, Johanniskraut und ein paar andere Kräutlein. Ergänzt mit einigen Rosen, Säulenwacholder und einigen kleinen Buchsbäumen, die in der kalten Jahreszeit etwas Grün in den Kräutergarten bringen sollen.

Das Durchkommen ist trotzdem nicht so einfach, sodass ich an manchen Tagen quasi mit dem Buschmesser komme und alle Stauden beinahe halbiere. Aber die anstrengende Umgestaltung hat sich gelohnt, denn den Sitzplatz inmitten der Farbenpracht und der berauschenden Düfte genieße ich sehr.

Das ist mein derzeitiger Blick vom Sitzplatz im Kräutergarten aus:

Der Kräutergarten zeigt mir auch, wie schnell die Natur jedes Stückchen Erde in Beschlag nimmt, wenn man es nicht regelmäßig bearbeitet: Dadurch, dass ich alle Pflanzen sich aussamen lasse, habe ich Unmengen von Sämlingen zu jäten. Es würden wahrscheinlich zwei Monate Nichtstun genügen, und alles wäre einfach mit einem wunderbaren Kräuter-Sammelsurium zugewachsen. Sollte ich einmal nicht mehr so viel Zeit investieren wollen, wäre das gar keine schlechte Option...

Mittwoch, 6. Juni 2007

Wald

Wald gibt's in unserem kleinen Garten natürlich keinen. Leider. Aber in der linken hinteren Ecke stehen unter anderem drei alte Kiefern. Um diese herum habe ich in den letzten Jahren immer mehr Beete angelegt - war ja alles nur Rasen. Als erste "Tat" habe ich vor drei Jahren zwei Kletterrosen - "Laguna" und "New Dawn" an einen der alten Bäume gepflanzt. Mittlerweile erobern die beiden schon die ersten beiden "Etagen" des Baumes und haben heuer auch Gesellschaft von zwei Staudenclematis bekommen.

Die kleinen unzusammenhängenden Beete um die Bäume herum habe ich in diesem Jahr zusammengeführt und mit vielen Sträuchern und Stauden ergänzt. So dass daraus rund um die Kiefern ein größeres Beet quasi als Teilung zwischen Sonnen- uns Schattenbereich geworden ist. Zwei noch kleine Perückensträucher sind eingezogen (Cotinus coggygria "Golden Spirit" und Cotinus coggygria "Royal Purple"), die in einigen Jahren zur optischen Trennung hoffentlich genügend groß sind, zwei Apfelbeerbäumchen (Aronia melanocarpa "Königshof"), eine Zierquitte (Chaenomeles japonica Hybride "Nivalis"), weiters etliche Hostas, Fingerhüte, Astern, Akeleien, am sonnigen Rand diverse Wolfsmilch-Stauden, Rosen und viele andere Pflanzen.

Hier sieht man den Baum mit "Laguna" und "New Dawn" im Hintergrund, im Vordergrund eine weitere der drei alten Kiefern. An ihr schlängelt sich ein Efeu hoch, um die Basis "wickelt" sich gerade die zarte Albarose "Madame Plantier".

Auf dem unteren Bild sieht man in der Mitte die dritte Kiefer in dieser Gruppe. Sie wird begrünt mit der ganz zart gelblich blühenden Kletterrose "Elfe" und einer Clematis (Clematis chrysocoma sericea).

Gegenüber, am Ende des Grunstücks habe ich heuer die Hecke um einige weitere schon große Eiben ergänzt. Sie haben alle gut ausgetrieben, auch wenn einige noch etwas bräunlich vom Umpflanzen scheinen. Sind wohl in der Baumschule zu dicht gestanden.
Vor den Eiben wachsen Hostas, Farne, Astilben, Fingerhüte, Akeleien, Geranium, Eisenhüte u.a. und im Frühling viele große einfache weiße Tulpen.
Am Baum rechts im Bild soll "Ilse Krohn Superior" hochwachsen, die angeblich relativ gut schattenverträglich ist.
Hier sieht man auch den großen, ehrwürdigen Baum in der linken Ecke, den bisher noch niemand identifizieren konnte. Manche meinen, es sei eine riesige alte Thuje, andere tippen auf eine Art Scheinzypresse.
In den Töpfen darunter wachsen ein Rhododendron, eine Azalee (Azalea japonica "Eisprinzessin") und einige Hostas.

Getrennt werden das Beet mit den Eiben und das Beet mit den drei Kiefern durch ein ebenfalls heuer angelegtes Beet, das ich mal "Waldbeet" nenne.
Auch hier wachsen wieder viele Hostas und Farne, sowie Akeleien, Fingerhüte, Thalictrum, Geranium sowie an größer werdenden Sträuchern eine noch winzige Zuckerhutfichte (Picea glauca "Conica"), eine Korkenzieherhasel (Corylus avellana "Contorta") und eine Strauchvogelbeere (Sorbus aucuparia "Likjornaja").

Der im Hintergrund zu sehende Holzzaun wird gerade von einigen Clematis bewachsen, vor dem Gitter wächst die Kletterrose "Golden Showers" und verdeckt neugierigen Passanten immer mehr die Einsicht. Daneben macht sich (von rechts nach links) eine Blutberberitze (Berberis ottawensis "Superba") breit, begleitet von Rosa viridiflora, sowie Roter Traubenholunder, eine Schlehe und Schwarzer Holler.

So haben wir zwar keinen Wald, aber in ein paar Jahren, wenn die neu gepflanzten Sträucher und die Eibenhecke in die Höhe gewachsen sind, sieht es in diesem Teil des Gartens bestimmt schon ganz anders aus. Und hoffentlich in etwa so, wie ich mir das vorstelle - dschungelig-waldig, mit schmalen Wegen, und Kletterrosen in luftiger Höhe!

Sonntag, 3. Juni 2007

Rattenschwanzrettich

Radieschen aus unserem Gemüsegarten sind eine beliebte Mahlzeit für allerlei Getier, sodass ich fast nie in den Genuss dieser scharfen roten Kugerln komme. Immer waren schon andere schneller...

Letztes Jahr habe ich dann von der seltsamen Pflanze namens Rattenschwanzradi (Raphanus sativus var. caudatus) gehört. Bei diesem rettichartigen Gemüse isst man nicht die Wurzel wie bei Rettichen üblich, sondern die Schoten, also die Samenstände. Anscheinend sind die Rattenschwänze bei der Gemüsegartenbevölkerung nicht so beliebt, sodass auch der Gemüsegärtner eine Chance auf Ernte hat. Ich besorgte mir Samen - gar nicht so einfach. Die Samen bekam ich über hilfreiche Geister aus meinem geliebten Gartenforum.

Heuer baute ich also zum ersten Mal Rattenschwänze im Gemüsegarten an und war schon sehr gespannt auf die erste Verkostung: Scharf schmecken die Schoten, manche sind sehr scharf, mit einem ganz eindeutigen Rettichgeschmack. Ich esse sie gerne als Snack zu einem Butterbrot. Will ich sie weniger scharf, ernte ich sie am Vortag und lagere sie bis zum Verzehr in einer Dose im Kühlschrank. Dann sind sie noch immer knackig, aber etwas zungen- und gaumenverträglicher.
Sicher schmecken die Rattenschwänze gut mit diversen Dip-Saucen. Ausprobieren werde ich demnächst auch, wie sie in einem asiatischen Wok-Gemüsegericht schmecken. Kann ich mir gut vorstellen.

Die Pflanzen werden ca. 60 cm hoch und tragen Unmengen von Schoten, die ganz witzig nach oben stehen. Wichtig ist es, den richtigen Erntezeitpunkt zu erwischen, bevor sie zu groß werden.