Mittwoch, 27. Februar 2008

Krumau III - Der Schlossgarten

Ein Herbstspaziergang im Vorfrühling? - Naja, niemand muss mitgehen in den Schlossgarten der Burg Krumau. Wer möchte, ist aber herzlich eingeladen:

Die Anlage des 19 ha großen Schlossgartens stammt aus dem Frühbarock und wurde danach im Rokkoko- als auch im klassizistischen Stil umgebaut. Im 19. Jahrhundert wurde das Aussehen des Gartens mehr in Richtung englischer Park verändert. Seit einigen Jahren erfolgt (leider, wie ich finde) eine schrittweise Restaurierung des Gartens im Rokkoko-Stil.

Vorbei an diesen heute bezaubernd aussehenden ehemaligen Wirtschaftsgebäuden geht es stetig leicht bergauf, bis man den ersten Überblick über einen kleinen Teil der Anlage bekommt.

Ich bin sehr froh, den Schlossgarten im Spätherbst gesehen zu haben. Die ornamentale Gestaltung mit Frühlings- und Sommerblühern in Rokkokogärten ist in ihrer Buntheit nämlich so gar nicht mein Ding.

Ein kurzer Abstecher nach rechts und man steht vor dem "Lusthaus Bellaria", fertiggestellt 1757. Direkt gegenüber vom Lusthaus steht ein hässlicher Klotz, eine drehbare, riesengroße Zuschauertribüne aus dem Jahr 1958. Denn Treppenaufgang und Balkone dienen seither als "natürliche Theaterbühne". Der drehbare Zuschauerraum ist eine architektonische Hässlichkeit sondergleichen und raubt diesem Plätzchen im Park gänzlich seinen Charme. Ein Foto habe ich mir erspart.

Weiter geht's über gekieste Wege zwischen berauschenden Herbstfarben unter dem Blätterdach majestätischer Bäume.

Rechts vom Weg steht ein kleiner Holzpavillon (erbaut 1752), ein lauschiges Plätzchen für stille Treffen.

Weiter des Wegs gelangt man zu einem großen Teich mit einer kleinen Insel in der Mitte. Er verstrahlte zu dieser Jahreszeit und bei diesem Licht einen ganz besonderen Zauber. Der spätherbstliche Spaziergang bei trübem Wetter hat dem ganzen Park einen beinahe morbiden Charme verliehen.

Am Rückweg genießen wir noch einmal die Natürlichkeit und Ruhe, die dieser Teil des Parks ausstrahlt.

Schon gelangen wir wieder in den Teil, der nicht mehr so ganz meinem Geschmack entspricht. Die alten, teils schon recht knorrigen Bäume aber schon.

Diese riesige Vase auf der Gartenbalustrade stammt aus dem Jahr 1765.

Die 1765 fertiggestellte Kaskadenfontäne wirkt Ende Oktober seltsam traurig und deplatziert.

Viel schöner dieser Weg - so richtig zum Abschalten, Durchatmen und Genießen der Stille.

Ein letzter Blick auf den Kastellturm des Schlosses durch das herbstliche Geäst der Bäume im Schlossgarten. Beinahe wie ein Gemälde.

Das war's mit den Eindrücken unseres Herbstausflugs in das kleine tschechische Juwel. Ich hoffe, es hat euch gefallen, ein wenig mit mir dort herumzuwandern!

Mehr über Krumau:
Krumau I - Das Städtchen
Krumau II - Die Burg

Freitag, 22. Februar 2008

Tomatensorten: Ranktomate von Carnica

Als ich im Sortenbuch von Gerhard Bohl etwas von der Ranktomate von Carnica las, die angeblich bis zu 6 m hoch wachsen sollte, war klar: Die muss auf unsere Terrasse.

Auf der überdachten Terrasse stehen sieben große Kübel für Tomaten. Diese dürfen erst an Stäben und Schnüren zweieinhalb Meter in die Höhe wachsen und danach an quer über die Terrasse gespannten Seilen noch einige Meter unter dem Dach entlangranken. Dafür braucht es schon entsprechend wuchsfreudige Sorten...

Neben ihrem hohen Wuchs weist die Ranktomate von Carnica auch einen ausgezeichneten Geschmack auf. Die Früchte sind länglich, dunkelrot, saftig und fest. Am liebsten habe ich sie für Salate und zum Trocknen verwendet.

Mit der Ranktomate von Carnica und De Berao habe ich zwei sehr geeignete Sorten zur Verwandlung der Terrasse in einen Tomatendschungel gefunden.

Mittwoch, 20. Februar 2008

Krumau II - Die Burg

Oberhalb der Moldau auf einem Felsvorsprung thront die imposante Burg von Krumau. Im Laufe von sechs Jahrhunderten wurde die Anlage erbaut, mehrmals umgebaut, erweitert und umgestaltet. Um fünf Schlosshöfe herum gruppieren sich Palast- und Wirtschaftsgebäude, daran anschließend folgt der riesengroße Schlossgarten.

Am oberen Bild zu sehen ist der rechte Teil der Burg mit den ersten beiden Schlosshöfen, die von prächtigen, im Stil der Renaissance bemalten Gebäuden flankiert sind.

Nach links daran anschließend der Teil, der mir am besten gefällt. Er scheint ganz organisch aus dem Felsen zu wachsen und umschließt die nächsten beiden Schlosshöfe.

Nach links schließt dann die äußerst imposante "Mantelbrücke" an. Wie gewaltig diese Konstruktion ist, kann man erst ermessen, wenn man darunter bzw. davor steht.

Auf den Arkaden befindet sich eine Fahrbahn. Die Stockwerke darüber sind überdacht. Angeblich wurden sie errichtet, damit die Schlossdamen "trockenen Fußes" aus dem rechten Teil der Burg in das links von der Mantelbrücke gelegene Schlosstheater und den anschließenden Schlossgarten gelangen konnten.

Die Luken in der Mauer des fünften Schlosshofes, der links an die Mantelbrücke anschließt, bieten wunderbare Ausblicke auf die Stadt.

Das erste Mal erwähnt wurde die Krumauer Burg im Jahr 1253 als Sitz des Herren Witiko aus dem Geschlecht der Wittigonen. Die Rosenberger bauten die Burg mehrmals um. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts fand ein großer Renaissance-Umbau statt.

Wahrend dieses Renaissance-Umbaus wurde der Kastellturm, Wahrzeichen des Schlossareals, aufgestockt und mit einem Arkadenrundgang versehen. Die Wände des Turms und des Kastells, des ältesten Teils des Schlosses, wurden bemalt, um den Stil der italienischen Renaissance nachzuahmen. Dabei wurden architektonische Details mittels Illusionsmalerei vorgetäuscht.

Diese Malereien setzen sich auch im Inneren der Schlosshöfe fort und sehen täuschend echt aus. Man könnte meinen, nach Steinen und Fresken zu greifen und landet doch an der flachen Wand. 1993 bis 2001 wurden die Malereien aufwändig restauriert.

Die Wohnräume des Schlosses sind zum Großteil noch in der originalen Ausstattung erhalten, samt Möbeln, Bildern, Gobelins und anderen Kostbarkeiten. Leider ist in diesen Räumen strenges Fotografierverbot - auf dessen Einhaltung auch geachtet wird. Im Inneren finden sich auch barocke und Rokkoko-Elemente wie z.B. die Schlosskapelle. Diese Teile waren ebenfalls mit Fotografierverbot belegt.

In einigen Wirtschaftsräumen der Burg finden laufend Ausstellungen statt. Wir hatten Glück und ich konnte diese "schräge Tafel" bestaunen.

Die Tafel ist mit lauter handgefertigtem Geschirr in etwas eigenwilligen Formen gedeckt. Am liebsten hätte ich einfach zugegriffen...

Auch in den Tiefen der Burg gibt es einiges zu erkunden. Noch nie habe ich solch beeindruckende Gewölbe gesehen, so weitläufig und zum Teil mit unglaublichen Deckenhöhen wie in einer unterirdischen Kathedrale. Teile dieser Kellergewölbe dienen ebenfalls als Ausstellungsräume.

Nach der Erkundung der Kellergewölbe freut man sich umso mehr, auf einem mittelalterlichen Balkönchen etwas Luft zu schnappen. Noch dazu, wenn sich von hier aus ein wunderbarer Blick auf den terrassierten Burgberg in den Farben des Herbstes und die darunter gemächlich vorbeifließende Moldau bietet.

Im nächsten Teil geht's an den "Ausläufern" der Mantelbrücke entlang in den Schlosspark.

Mehr über Krumau:
Krumau I - Das Städtchen

Krumau III - Der Schlossgarten

Samstag, 16. Februar 2008

Tomatensorten: De Berao

Die Sorte De Berao kam durch einen Irrtum zu mir. Die Samen hatte ich unter einem anderen Sortennamen gekauft. Wie sich aber im Lauf der Saison herausstellte, entwickelten sich die Früchte ganz anders als erwartet. Eine Tomatenexpertin identifizierte die Sorte dann eindeutig als De Berao. Darüber war ich gar nicht so unglücklich, denn die De Berao wollte ich in den kommenden Jahren ohnehin ausprobieren.

De Berao gilt als relativ krankheitsresistene Tomatensorte. Sie soll recht unempfindlich gegen Phytophotora-Befall sowie auch gegen Kälteeinbrüche sein.

Wie sich im Laufe der Saison herausstellte, war die De Berao - obwohl unter Dach gepflanzt - bei mir auch nicht widerstandsfähiger als andere Sorten wie Die kleinen Mohren, Tangella oder Carnica.

Sie überzeugte jedoch mit einem großen Ertrag, einer Ertragsdauer bis zum Frosteinbruch und einer unglaublichen Wuchskraft. Die De Berao ist eine der Tomaten, die ich auf der Terrasse erst an Schnüren und Stäben unters Dach hochleite und die dann noch entlang diagonal gespannter Seile über Kopfhöhe quer über die Terrasse wachsen dürfen. So ergibt sich bis zum Ende des Sommers immer ein regelrechter Tomatendschungel auf der Terrasse, unter dem man hindurchgehen muss, wenn man über die Terrasse das Haus betritt.

Ihre roten, mittelgroßen, länglich-ovalen Früchte weisen eine sehr feste Haut auf und sind nicht besonders saftig. Geschmacklich fand ich sie nicht herausragend. Jedoch ist sie aufgrund ihrer Beschaffenheit sehr gut geeignet zum Trocknen.

De Berao werde ich heuer wieder anbauen und weiter ein Auge darauf haben, ob sie in schlechten Jahren wirklich widerstandsfähiger als andere Sorten ist.

Mittwoch, 13. Februar 2008

Krumau I - Das Städtchen

Ende Oktober verbrachten wir einige Tage im kleinen tschechischen Städtchen Krumau, das mich nachhaltig begeistert hat.

Von der Moldau umschlungen liegt Krumau malerisch zwischen sanften Hügeln. Auf einem dieser Hügel liegt das Schloss, von dem aus dieses Foto gemacht wurde. Man hat einen wunderbaren Blick auf die Dächer von Krumau, die sich harmonisch - ohne Satellitenschüsseln und Antennen - zueinander fügen.

Krumau blickt auf eine lange Geschichte zurück. Schon für die Zeitspanne zwischen 6000 und 5000 v.u.Z. ist eine erste Dauerbesiedelung des Stadtterritoriums belegt. Im Frühmittelalter erfolgte die nächste Besiedelung. Die Stadt wurde Sitz der Wittigonen, danach der Rosenberger, einem der mächtigsten Adelsgeschlechter Böhmens. Die rote Rose, aus dem Wappen des Herrschergeschlechts, findet sich deshalb überall in Krumau - wie auf dieser Hausfassade unter dem Fenster.

Der letzte Rosenberger verkaufte seinen Besitz an die Habsburger. Das Geschlecht der Eggenberger übernahm das mittlerweile zum Fürstentum erhobene Krumau 1622 von den Habsburgern als Dank für erwiesene Dienste. Nach den Eggenbergern fiel Krumau 1719 an das Geschlecht von Schwarzenberg.

Das beste Bier, das ich kenne, ist nach den Eggenbergern benannt. Ich bin ja keine ausgesprochene Biertrinkerin und bevorzuge ansonsten Rotwein. Aber in Krumau hat sich das kurzfristig geändert! Seit mittlerweile 400 Jahren wird das "Eggenberg" in Krumau gebraut. Für eine Brauereibesichtigung war diesmal leider keine Zeit, das wird aber sicher beim nächsten Besuch nachgeholt.

Während des zweiten Weltkriegs erlitt die Stadt keinerlei Schäden und so konnten die mittelalterlichen Häuser, die Renaissancefassaden und das riesige Schloss unbeschadet überleben.

1992 wurde Krumau in die Liste des Unesco-Welterbes aufgenommen. Zu Recht: Selten habe ich eine so schön restaurierte Alstadt gesehen, mit der so behutsam umgegangen wurde. Keine großen, deplatzierten Schaufenster stören die Fassaden, alles wirkt beinahe so, als wäre die Zeit stehen geblieben. Liebevoll wurden selbst kleinste Details erhalten.

Trotzdem schaut das Städtchen nicht aus "wie gelackt", sondern richtig lebendig. Es gibt sehr wenig Asphalt in den Gassen und Straßen, fast nur Kopfsteinpflaster oder Pflaster aus Kieselsteinen, zwischen denen Grün sprießen darf. Auch das trägt wesentlich zum Eindruck bei, den Krumau hinterlässt.

Auch wenn es auf meinen Bildern oft nicht lebendig ausschaut: Ich habe Sonntag früh genutzt, um einen ausgiebigen Fotospaziergang zu unternehmen. Die Stadt hat noch geschlafen, in den Kirchen wurde gerade Messe gelesen. Eine ideale Zeit, um architektonische Details zu fotografieren.

Selten habe ich in so wenigen Tagen so viele Fotos gemacht - danke an meine Begleiter für ihre Geduld! Allein schon die vielen Türen...

Manchmal meint man, sich direkt in einem Schiele-Bild zu befinden, wenn man durch Krumau spaziert. Seine Bilder der Krumauer Dachlandschaft oder des Moldau-Ufers scheinen sich greifbar vor einem zu befinden.

Überall in den kleinen Gassen gibt es Restaurants und Cafés, in denen es köstliche Fischgerichte zu wirklich erschwinglichen Preisen gab. Bei der Kälte, die Ende Oktober herrschte, mussten wir des öfteren einkehren, uns aufwärmen und die vielen Eindrücke wirken lassen.

In den kleinen Gassen finden sich auch jede Menge interessante Geschäfte mit tollen, fein gearbeiteten Replikaten alter Gläser, mit Rüstungen und allerlei mittelalterlich anmutendem Schnickschnack, viele Antiquariate und kleine Galerien.

Am Rand der Stadt, direkt am Ufer der Moldau gelegen, finden sich auch Hausgärten für Gemüse. Wunderschön terrassenförmig angelegt, wurde hier etwas Platz geschaffen, um selbst in dieser beengten Umgebung etwas eigenes Wachsen zu sehen.

Und über allem, wie aus dem Fels gewachsen: Das imposante Schloss. Aber dazu mehr im nächsten Krumau-Post.


Mehr zu Krumau in meinem Blog:
Krumau II - Die Burg
Krumau III - Der Schlossgarten

Freitag, 8. Februar 2008

Bezugsquellen für Tomatensamen und anderes Gemüse

Da ich schon oft danach gefragt wurde, liste ich hier mal meine liebsten Bezugsquellen für Tomaten- und andere Gemüsesamen auf.


Meine Lieblings-Bezugsquelle mit dem am breitesten gefächerten Angebot, das ich kenne, gleich als erstes:

Gerhard Bohl (D)
Adresse:
SamenArchiv - Gärtnerei
G. Bohl - S. Kunstmann
Waldstr. 40, D-90596 Schwanstetten

Herr Bohl betreibt seit vielen Jahren ein privates Samenarchiv zur Rettung und Erhaltung der Sortenvielfalt, die sonst in der heutigen Zeit verloren gehen würde.
Derzeit in seinem Archiv: 2100 Tomatensorten, 500 Paprikasorten, 700 Bohnensorten etc. etc. Für Gemüseliebhaber eine wahre Goldgrube.

Da Herr Bohl keine Website betreibt und nur per Post erreichbar ist, funktioniert eine Bestellung folgendermaßen:
Edit 2009: Das neue Sortenbuch gibt es ab 2009 aufgrund des gestiegenen Umfangs und der damit verbundenen erhöhten Druck- und Portokosten nur noch auf USB-Stick oder CD-ROM.
Das tagesaktuelle Sortenbuch auf USB-Stick gibt es inkl. Versand gegen Vorauskasse (Geldschein ins Kuvert legen) von 10 €, auf CDR für 5 € oder Scheck (kein Auslandsscheck) zugesandt. Einfach formlos einen kurzen Brief mit dem Wunsch samt Geldschein an Hrn. Bohl schicken. Bisher hat alles immer anstandslos und schnell geklappt.
Wer einmal im Besitz eines Sortenbuchs auf USB-Stick ist, kann diesen von Zeit zu Zeit neu aufladen lassen. Dazu den Stick gut verpacken und samt Rückporto plus 3 € für das Überschreiben an Hrn. Bohl schicken. Die Daten werden überschrieben und der Stick an den Besitzer retourniert.
Das gedruckte Sortenbuch 2006 - 2009 gilt aber weiterhin

Dann das Samenarchiv durchackern und auswählen und bestellen- der schwieriste Teil bei diesem riesigen Angebot!
Kosten Samen: 1 € pro Sorte + Porto (Wieder Vorauskassa am besten in Euroscheinen, funktioniert wirklich zuverlässig, man bekommt sogar mehr Sorten, wenn man ein paar Euro zuviel schickt.
Es gibt eine Beschränkung auf 20 Sorten pro Jahr. Schließlich betreibt er ja ein Archiv und keinen Handel.

Übrigens: Das Samenarchiv von Hrn. Bohl sucht auch dringend ErhalterInnen einzelner Sorten - wer daran Interesse hat, eine Sorte sortenrein weiter zu vermehren, sollte sich mit ihm in Verbindung setzen.


Arche Noah (Ö)
http://www.arche-noah.at

Die Arche Noah ist ein österreichischer Verein zur Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt, betreibt einen tollen Schaugarten und bringt alljährlich ein Sortenhandbuch (2008 mit 280 Seiten!) mit einer Vielzahl verschiedenster Gemüsesorten heraus. Darunter natürlich auch jede Menge Tomatensorten.

Das Sortenhandbuch erhält man gegen Anfrage per Post zugesandt und bezahlt es mittels beiliegendem Zahlschein. Oder man wird Mitglied der Arche Noah, dann bekommt man das Handbuch jedes Jahr zugeschickt.
Auf der Arche-Noah-Website gibt es auch einen Online-Shop, in dem man ausgewählte Sorten direkt bestellen kann. Die breite Vielfalt des Sortenhandbuchs findet man hier zwar nicht, aber trotzdem einige interessante Sorten.

Im Arche-Noah-Schaugarten findet alljährlich auch eine Tomaten-Degustation statt. Dort lässt sich natürlich an Ort und Stelle Saatgut der leckersten Sorten erwerben.


Manfred Hahm-Hartmann (D)
http://mitglied.lycos.de/rkraft/tomatenhahm.html
850 verschiedene Tomatensorten, jede Menge Paprikas, Chilis und anderes Gemüse - also sehr umfangreiches Angebot!
Bestellung einfach per E-Mail schicken, dann bekommt man weitere Infos zur Abwicklung. Hat bisher klaglos und schnell funktioniert!


Irina Zacharias (D)
http://www.irinas-tomaten.de
Bei Irina gibt's jede Menge verschiedener Tomaten in allen Formen, Farben und Größen.
Außerdem erhältlich sind insbesondere Chilis, Paprikas, Auberginen u.a.
Ebenfalls interessant auf ihrer Website: eine Anbauanleitung und Pflegetipps für Tomaten.


Dreschflegel (D)
http://www.dreschflegel-saatgut.de
Dreschflegel ist ein eingetragener Verein mit demselben Anliegen wie die Arche Noah in Österreich.
Im Online-Shop sind viele auch ungewöhnliche Gemüsesorten erhältlich, darunter auch ca. 50 Sorten Tomaten.
Wer dort bestellt, erhält auch den Katalog zugesandt.


Natürlich gibt es noch viele andere, wahrscheinlich auch sehr gute Quellen für ausgefallenes Gemüse- und vor allem Tomatensaatgut. Die oben genannten habe ich jedoch schon ausprobiert, war immer sehr zufrieden und kann sie somit weiter empfehlen.

Dienstag, 5. Februar 2008

Los geht's

Das Wetter ist nach wie vor frühlingshaft mit Temperaturen von nachts knapp über null und tagsüber knapp um die 8 - 10 Grad, wir haben Anfang Februar. Schon einige dieser Tage konnte ich dazu nutzen, die ersten Clematis und Stauden zurückzuschneiden, das noch überall im Garten herumfliegende Laub aufzurechen und tausend andere kleine Erldeidungen - und noch viele solcher Aufräumarbeiten nach dem Winter stehen mir bevor. Bei diesen Temperaturen und Sonnenschein aber eine richtige Freude.

Auch die ersten Aussaaten habe ich schon gemacht.

Ende Jänner habe ich acht verschiedene Salatsorten gesät. Die ersten Keimlinge zeigten sich vor zwei Tagen. Die zarten Geschöpfe brauchen noch eine ganze Weile, bis sie stark genug zum Verpflanzen sind. Besonders gespannt bin ich auf die alte Sorte "Immergrößer", die ich von einem Freund bekam, der sie wiederum von einem Gartenliebhaber im Weinviertel erhielt mit der Anmerkung, das sei eine alte, regionale Sorte. Die Arche Noah jedenfalls kennt sie nicht.

Nachdem ich kein Gewächshaus mein Eigen nenne und auch kein ordentliches Frühbeet besitze, ziehe ich meine Gemüsepflanzen auf der Fensterbank vor. Die Salatpflanzen sind besonders heikel. Zum Keimen brauchen sie relativ kühle Temperaturen, danach sehr viel Licht, sonst vergeilen sie ganz, ganz schnell und werden unbrauchbar. So stehen sie des nachts auf einer kühlen Fensterbank und tagsüber bereits auf der Terrasse, um genügend Licht zu bekommen und nur ja nicht zu warm zu stehen. Bei diesen frühlingshaften Temperaturen geht das ganz gut. Hätte es draußen noch Minusgrade, wäre das Vorziehen wesentlich schwieriger.

Nachdem wir am Wochenende auf Familienbesuch im Innviertel waren, konnte ich meine Chilis und Paprikas erst am Montag aussäen. Sie müssen gerade in der Keimphase immer schön feucht bleiben. Da wollte ich kein Risiko eingehen. Nun stehen sie seit gestern auf dem warmen Heizkörper zum Keimen.

Bei der Sortenwahl der Chilis habe ich heuer sehr darauf geachtet, auch viele milde Sorten anzubauen, die man einfach auf den Griller legen und als leicht scharfe Beilage essen kann. Letztes Jahr hatten wir fast ausschließlich sehr scharfe, kaum "einfach so" essbare Chilis. Mein Schatz und ein paar Freunde haben sich zwar darüber sehr gefreut, aber schließlich will ich auch etwas von den mühevoll gezogenen Pflanzen haben.

Chilisorten 2008
Aj Cristal (Schärfegrad 6)
Anaheim (Schärfegrad 2 - 3)
Corno di Toro Rosso (Schärfegrad 0)
Dnjepopetrowsk (Schärfegrad 6)
Fish Pepper (Schärfegrad 4)
Gelber Langer Pfefferoni (Schärfegrad 0 - 1)
Lombardo (Schärfegrad 0 - 1)
Red Cherry Hot (Schärfegrad: sehr scharf)
Rocoto Manzano Orange (Schärfegrad 9)
Thai Pepper (Schärfegrad 7 - 10)
Toskana Chili (Schärfegrad 6)
Turuncu Spiral (Schärfegrad 4 - 5)

Bei den Paprikasorten habe ich einige neue, die ich im Freiland testen will. Andere kommen zu den Tomaten in die großen Töpfe an der Hauswand, wo sie ein wenig Schutz im Rücken haben.

Paprikasorten 2008
Cubanelle
Ferenc Tender
Kurt
Purple Beauty
Pusstagold
Tinkerbell gelb
Tschechischer Früher

Die Wahl der Sorten fällt mir jedes Jahr schwerer, da sich die Sorten auf wundersame Weise zu vermehren scheinen. Manchmal kann ich nicht widerstehen und kaufe mir Samen einer recht verlockend klingenden Sorte. Viele Samen bekomme ich aber von anderen geschenkt oder bei diversen Samen- und Pflanzentausch-"Geschäften" von anderen Gartenverrückten.

Auch einige Staudensamen habe ich schon vor einer Woche ausgesät, darunter viele trockenheitsverträgliche Pflanzen für das neue Großprojekt im Garten.

Derzeit noch im etwas wirren Planungsstadium, reift im Kopf immer mehr ein Bild davon, wie es einmal aussehen sollte.

Ich hoffe, im Februar eine ganze Menge der anfallenden alljährlichen Arbeiten schon erledigen zu können, um dann im März, wenn mein Schatz Urlaub hat, die meiste Zeit und Energie in das neue Großprojekt stecken zu können.
Verraten wird noch nicht, worum es sich handelt. Aber das Voranschreiten des Vorhabens wird natürlich hier im Blog dokumentiert.