Donnerstag, 28. Januar 2010

Tomatensorten: Green Zebra

In den letzten beiden Jahren ist sie - zumindest in unserer Gegend hier - zur wohl bekanntesten sog. "alten" Tomatensorte avanciert: die Green Zebra. Sogar im Supermarkt konnte man sie ab und zu erwerben.

Ihre Popularität verdankt sie neben ihrem witzigen Namen sicherlich auch ihrem für den durchschnittlichen Tomatenesser auffälligen Äußeren: Wie der Name nahe legt, ist die Green Zebra gestreift, besser gesagt, geflammt, und grün.

Unreife Green Zebras

Im unreifen Zustand ist diese Zeichnung grün-hellgrün und im reifen Zustand dann grün-gelb.

Reife Green Zebra

Die Früchte sind rund, manchmal ganz, ganz schwach gerippt. An einer Rispe finden sich durchschnittlich 4 - 6 Tomaten.

Den Geschmack würde ich als frisch-fruchtig-säuerlich beschreiben, sehr würzig, sehr saftig. Am liebsten mag ich die Green Zebra im Salat oder einfach ganz pur.

Green Zebra ist eine Stabtomate. Die Originalsamen habe ich vor einigen Jahren bei Irina Zaccharias bezogen. Seither baue ich diese Sorte alljährlich mit unterschiedlichen Ergebnissen an. Es gibt Jahre, da trägt sie ganz gut, wenn sie auch nie zu den Massenträgern gehört. Genauso gibt es Jahre, in denen sie sehr geizig mit Früchten ist.

Was sie scheinbar gar nicht verträgt, ist hohe Luftfeuchtigkeit. In diesem Fall hält ganz schnell die Braunfäule Einzug und rafft die Zebras dahin.

Dienstag, 26. Januar 2010

Wie Radfahren

Als ich in die Volksschule ging, mussten es alle lernen, zumindest die Mädchen. Ich war ganz geschickt darin und es hat mir sogar Spaß gemacht.

Später, in der Oberstufe des Gymnasiums, hieß es, Stricken fördere die Konzentration. Und so nadelten wir im Physiksaal, während uns der Professor in Einsteins Theorien einweihte.

Unmengen an Pullovern, Westen, Schals, Handschuhen und sogar Röcken entstanden so. Kreative Einzelstücke, in denen Einstein, Newton, die Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs oder die Grundlagen der Philosophie mit hinein verwoben waren.

Und weil ich Fähigkeiten, die ich einmal erlernt habe, nur ungern verliere, wollte ich herausfinden, ob ich es noch kann, das Stricken und Häkeln. Und siehe da: Mit einer kurzen, halbstündigen Wieder-Einführung in die Nadelkünste durch meine Mutter zu Weihnachten, ging es recht flott und schon war das erste Werk seit Jahrzehnten geschafft.

Ein Schal ist ja ein Kinderspiel. Handschuhe müssen her. Da muss frau mit dem Nadelspiel arbeiten und in Runden stricken.

Die Finger habe ich mir erspart, Stulpen sind es geworden. Aber immerhin: Die Mini-Röhre für den Daumen konnte ich noch.

Zu den aufgenähten Häkelblümchen hat mich Margrit inspiriert. Auch wenn meine Blumen bei weitem nicht so gut aussehen. Sie sind - abgesehen von der Schal-Umrandung - das erste, das ich seit 25 Jahren wieder gehäkelt habe.

Was noch fehlt? Na das hier:

Mein Fotomodell ist leider denkbar ungeeignet. Die Kopfform, naja, da müsste mal ein plastischer Chirurg ran. Also lieber ohne Modell:

Erfreut konnte ich feststellen: Stricken und Häkeln - das ist wie Radfahren. Man verlernt es anscheinend nie, wenn man es einmal konnte. Stricken beruhigt und entspannt, erstaunlicherweise. Und: Es ist toll, etwas aus einem Faden zu erschaffen, das man danach anziehen kann.

Meine Schwester hat auch gleich die Chance ergriffen und eine kleine Strickarbeit bei mir in Auftrag gegeben: Aber, liebes Schwesterherz, du musst Geduld haben!

Freitag, 22. Januar 2010

Tomatensorten: Johannisbeertomaten

Der Name kommt nicht von ungefähr: Wie Johannisbeeren, auf gut Österreichisch: Ribisln, hängen die winzigen Tomaten an ihren Rispen.

Ein klein wenig größer als Johannisbeeren sind sie aber schon. Aber nur ein bisschen. Ihre durchschnittliche Größe bewegt sich so zwischen 10 und 15 mm. Und wie die Ribisln sind sie bei uns vorrangig zum Naschen da.

Wer es gern ordentlich und übersichtlich hat, wird mit Johannisbeertomaten nicht glücklich sein. Ihr Wuchs ist eher struppig, ihre langen Triebe sind recht dünn und wachsen in alle Richtungen. Deswegen werden sie in erster Linie wie Ampeltomaten gezogen.

Johannisbeertomaten braucht man nicht auszugeizen. Der Übersichtlichkeit halber und um ein Abtrocknen zu ermöglichen, entferne ich ab und an etwas Blattwerk. Johannisbeertomaten sind ein Wunder an Genügsamkeit: Sie brauchen nur sehr wenig Erde zum Gedeihen und kommen mit wenig Wasser und Dünger aus.

Durch ihre nahe Verwandtschaft mit Wildtomaten sind sie auch recht robust: Kaum anfällig für die typischen Tomatenkrankheiten wachsen und fruchten sie bis zum Frost und überstehen tiefere Temperaturen als alle anderen Tomatensorten, die ich kenne.

Es gibt die Johannisbeertomate in mehreren Erscheinungsformen - mit etwas längeren Rispen, Früchten, die eine Spur größer oder kleiner sind, gelbe, rote, schwarz-braune usw.

Ich ziehe zwei Sorten: Die rote und die gelbe Johannisbeertomate. Erstere habe ich von einer Tomatenfreundin, zweitere von der Firma Reinsaat.

Beiden gleich ist ihre feste Schale. Es knackt richtig beim Draufbeißen, ein sehr nettes Nascherlebnis, wenn die kleinen Früchte im Mund aufplatzen.

Die gelben Johannisbeertomaten haben ein etwas anderes Aroma als die roten: Sie schmecken süßer und sind etwas weicher als ihre roten Schwestern. Man sollte die gelbe Sorte aber wirklich ganz ausreifen lassen. Erst wenn ihre Farbe schon ins Orange geht, sind die kleinen Früchtchen richtig reif, dann schmecken sie auch deutlich intensiver.

Die roten Johannisbeertomaten schmecken erfrischender und säuerlicher als die gelben - finde ich zumindest.

Vorwiegend dienen sie bei uns zum Naschen. Dementsprechend wurde auch ihr Platz ausgewählt: Alljährlich wachsen sie in zwei Balkonkästen am Abgang von der Terrasse in den Garten. Dort, wo man in der schönen Jahreszeit täglich oft und oft vorbei kommt. Manchmal gebe ich einige Johannisbeertomaten auch in Salate. Das sieht sehr dekorativ aus, aber Vorsicht: Sie sind mit einer Gabel nicht leicht zu erwischen!

Mittwoch, 20. Januar 2010

Es kribbelt schon

Jänner. Temperaturen immer so knapp um null Grad. Schnee kommt, Schnee taut, Schnee kommt wieder. Winter eben. Was tut eine gärtnernde Frau da am liebsten? Gartenpläne für die wärmere Jahreszeit machen, Aussaatpläne erstellen, Saatgutkataloge wälzen - und: Pflanzen vorziehen auf der Fensterbank!

Die erste Aussaat habe ich am 12. Jänner gemacht: Paprikas und Chilis. Die brauchen bei mir immer recht lang zum Keimen und wachsen auch nicht gerade schnell im Vergleich mit Tomaten, die ich erst viel später aussäe.

In diesem Jahr habe ich folgende Chili- und Paprika-Sorten ausgesät:

- Sweet Chocolate: süßlich, Schärfe 0, von dunkelgrün nach schokoladenbraun abreifend
- Corno di Torro Rosso: leicht süßlich, Schärfe 0, rot abreifend
- Purple Beauty: Schärfe 0, von grün über schwarzviolett nach rot abreifend
- Cubanelle: Schärfe 0, von gelb-grün nach orange-rot abreifend
- Banana Sweet: Schärfe 0, gelb abreifend
- Pusstagold: Schärfe 0, von grün über cremegelb nach rot abreifend
- Neusiedler Ideal: Schärfe 0, von grün über gelb nach rot abreifend
- Anaheim: Schärfe 0 - 2, rot abreifend
- Fresno: Schärfe 5 - 6, von grün über orange nach rot abreifend
- Turuncu Spiral: Schärfe 5 - 6, orange abreifend
- Scharfer Pfeffer von Kukljica: Schärfe 5 - 6, rot abreifend
- Elefantenhaut: Schärfe 5 - 6, dunkelrot abreifend, genetzt
- Toskana-Chili: Schärfe 6, rot abreifend
- Aj Cristal: Schärfe 6, von grün über orange nach rot abreifend
- Red Cherry Hot: sehr scharf, rot abreifend
- Scharfe, gelbe Kugerl: angeblich sehr scharf, Sorte aus Ungarn, tatsächlicher Name unbekannt, gelb abreifend
- Habanero bolivia: Schärfe 10, rot abreifend
- Bhut Jolokia: Schärfe 10++ (derzeit schärfste Chili der Welt), rot abreifend, Samen von Stefan

Von den meisten Sorten werde ich 2 - 3 Pflanzen behalten. Falls mehr keimen sollten und ihre Jugend gut überstehen, bekommen sie bei Freunden, Bekannten und Nachbarn ein zu Hause.

Chilianzucht - zum Keimen auf dem warmen Heizkörper

Die ersten Keimlinge haben gestern ihre Köpfchen aus der Erde gestreckt.

Bin schon gespannt, wie lange sich das Keimen heuer hinzieht. Letztes Jahr hat es sehr lang gedauert, bis alle gewünschten Sorten zur Keimung kamen.

Bis zur Tomatenaussaat dauert's noch ein Weilchen. Damit ich aber auch zwischendurch ein wenig in der Erde wühlen darf, habe ich gestern einige andere Samen ausgesät:

- Drachenbaumsamen
(Dracaena draco) - ein Mitbringsel aus Teneriffa, das wohl fast jeder gärtnernde Teneriffa-Urlauber von dort mit in die Heimat nimmt

Der älteste "Drago" in Icod de los Vinos

- Samen von Canna indica und Canna coccinea mill. - die Samen sind mir so nebenbei auf Teneriffa in die Tasche gehüpft. Die Keimung von Cannas kann sich ewig hinziehen, wie ich gelesen habe. Nun ja, mal schauen, ob ein paar irgendwann ihre Köpfchen aus der Erde strecken.

-Ihr kennt das sicher auch: Man kommt aus dem Urlaub und in allen möglichen Taschen und Täschchen findet man Samen. So ging's mir jedenfalls. Gestern habe ich Samen eines Baumes gefunden, nicht beschriftet natürlich. Auch diese wurden mal in Aussaaterde versenkt. Bin schon gespannt!

- Des weiteren habe ich von einer Gartenfreundin Brutknöllchen der Begonia sutherlandii bekommen. Da ich mich damit nicht auskenne, habe ich sie auch einfach mal in Erde versenkt und werde sie gut feucht halten.

Canna im Botanischen Garten von Puerto de la Cruz

Meine Samenschubladen sind in diesem Jahr übervoll. Einiges habe ich in Foren ertauscht, anderes von Bloggerinnen bekommen, so manche Samen sind mir bei Ausflügen einfach zugeflogen und einige musste ich natürlich auch kaufen. Ich will dieses Jahr wirklich drauf schauen, möglichst viel davon auch auszusäen. Es wäre einfach schade, sie verkommen zu lassen. In den letzten Jahren habe ich ja fast ausschließlich Gemüse ausgesät. Heuer will ich auch einiges an Stauden und Einjährigen anbauen.

Ich frage mich nur schon die ganze Zeit, wohin ich bis zum Auspflanzen mit all den Sämlingen soll - und hoffe auf die wunderbare Fensterbankvermehrung.

Sonntag, 17. Januar 2010

Ellimara

Ellimara

Meine erste Meersalzseife wurde kürzlich getestet und fühlt sich schon ganz gut an. Der Duft namens "Rainforest" passt zwar dem Namen nach nicht zur Vorstellung von salziger Meeresluft, aber er duftet herrlich beim Duschen!

Ellimara ist auch meine erste dreifarbige Seife. Für mich war klar, dass meine erste Meersalzseife blau, grün und weiß zu sein hat. Ich habe den Leim dreigeteilt und das Meersalz nur in den ungefärbten Teil eingerührt.

Ein paar Formen habe ich nur mit weißem Salz-Leim befüllt. Nicht ganz so schick, aber sehr puristisch.

Mittwoch, 13. Januar 2010

Tomatensorten: Striped Roman

Die Striped Roman gehört zu den schönsten Tomaten, die ich kenne, vergleichbar in ihrer attraktiven Erscheinungsform nur mit Green Sausage.

Die Form wird in diversen Beschreibungen recht unterschiedlich angegeben: von walzenförmig, über leicht gebogen länglich, bis zu Spitzpaprika-ähnlich, keilförmig und herzförmig. Das liegt daran, dass die Früchte tatsächlich recht unterschiedlich sind. Fast allen gemeinsam ist die ausgeprägte Spitze am unteren Ende - aber auch hier gibt es ein paar Ausreißer - und die attraktive Färbung: Die im Schnitt 12 cm langen Früchte sind längs rot-orange-gelb gestreift.

Der Wuchs der Pflanzen, deren Samen ich von Gerhard Bohl habe, ist extrem schmal und ca. 2,5 m hoch.

Die Früchte sind ausgesprochen festfleischig und verfügen über einen geringen Kernanteil. Der Stängelansatz sitzt recht fest im Fleisch, ist auffällig hart und muss herausgeschnitten werden. Die Striped Roman ist relativ lange langerfähig.

Der Ertrag ist im Juli massenhaft, die Pflanzen scheinen sich fast zu verausgaben. Darauf folgt eine kleine Pause, gegen Herbst setzt die Striped Roman noch einmal Unmengen von Früchten an. Je nach Wetterlage kann man dann im späten Herbst nochmals mit einer großen Ernte rechnen.

Striped Roman neigte in manchen Jahren etwas zur Blütenendfäule, aber im Gegensatz zu anderen Sorten scheint mir diese Schwäche nicht sehr ausgeprägt. 2009 war das gar nicht zu beobachten.

Sonntag, 3. Januar 2010

Teneriffa 2 - Das Bergdorf Masca

Draußen hält der Winter wieder Einzug. Eine gute Zeit, um gedanklich wieder nach Teneriffa zurück zu kehren.
Bunt durcheinander, wie es mir gerade Spaß macht, zeige ich euch in der nächsten Zeit einige Eindrücke von unserem Teneriffa-Urlaub letzen November letzten Jahres.

Heute einige Bilder aus Masca, dem wohl berühmtesten Bergdorf, gelegen im Teno-Gebirge und bis in die 1960er-Jahre nur über Maultierpfade zu erreichen.

Die Straße ist gut befestigt, aber aberwitzig schmal. Bei der ersten Begegnung mit einem Reisebus glaubt man kaum, dass zwei Fahrzeuge irgendwie aneinander vorbeifahren können: Links die Felswand nach oben, rechts ein schwindelerregender Abgrund, das kann schon zu mulmigen Gefühlen führen. Aber es geht sich erstaunlicherweise immer irgendwie aus. Die Fahrt über die vielen Serpentinen nach Masca hinauf scheint sich ewig hinzuziehen. Das liegt vielleicht daran, dass wir dazwischen immer wieder anhalten und aussteigen mussten, um in die wunderschöne Berglandschaft zu blicken.

Und dann sieht man endlich die weißen Häuser von Masca, wie sie förmlich am Berg kleben.

Anfangs kommt es einem eigenartig vor, in dieser schroffen Gebirgslandschaft Zitrusgewächse zu sehen.

Wie beinahe überall auf Teneriffa wird das Bild von terrassierten Hängen geprägt.

Viele der Felder in Masca werden heute noch bestellt.

Vor allem Kartoffeln und Kohlgewächse konnte ich auf den Terrassenfeldern erkennen.

Für das Auge sehr spannend war der Gegensatz zwischen den vielen Braun- und Grautönen der Landschaft und der unbestellten Felder und dem saftigen Grün der bewässerten Teile. Wir haben die Reise ja dazu genutzt, dem trüb-grauen heimischen November zu entfliehen. Wie grün es in Masca zu einer anderen Jahreszeit sein kann, seht ihr im Reisebericht von Astrantia.

Der winzige Ort selber bietet idyllische Bilder

und starke Gegensätze.

Und alle paar Meter birgt die Landschaft neue wunderbare Bilder.

An den schroffen Felshängen kleben Agaven und Palmen.

In den kleinsten Felsritzen kleben die Lieblinge vieler Bloggerinnen:

Und auch im Vergehen ist die Natur noch herrlich.


Weiter aus Teneriffa demnächst.

Bisherige Berichte:
Wieder da
Teneriffa 1 - So viel Schönes, so nahe