Donnerstag, 24. Mai 2012

Hollerblütensirup

Mittlerweile stehen 12 l frisches Holunderblütensirup im Keller. In unserem Haushalt einer der Hauptdurstlöscher das ganze Jahr über.


Unsere beiden Hollerstauden blühen in diesem Jahr ganz besonders üppig, deshalb werde ich wohl noch mehr davon machen. Wir trinken ja keine gekauften Limonaden, Säfte, Eistees, Mineralwasser etc., sondern fast ausschließlich selber erzeugte Säfte und Sirupe und Wasser aus dem eigenen Brunnen. Viele würden das wohl als Verzicht ansehen, für uns ist es ein geschmacklicher, gesundheitlicher und auch finanzieller Gewinn - und für die Umwelt ist es auch gut! Im Gegensatz zu den meisten Haushalten haben wir fast keinen Getränkeverpackungsmüll.

Hollerblütensirup

Zutaten:
Ca. 15 - 20 große, ganz aufgeblühte Hollerblütendolden (nicht waschen und auch nicht nach dem Regen ernten; allfällige Tierchen vorsichtig abschütteln, je mehr Hollerblütendolden, desto mehr Geschmack!)
2 l Wasser
1,5 kg Zucker
40 g Zitronensäure
1 Biozitrone

Zubereitung:
Die Blütendolden und eine in Scheiben geschnittene Zitrone mit 2 l kochendem Wasser übergießen.
Dann Zucker und Zitronensäure einrühren und auflösen.
24 Stunden zugedeckt stehen lassen.
Alles durch ein Tuch abseihen, Blüten ganz fest ausdrücken.
Aufkochen und siedend heiß in saubere Flaschen abfüllen, fest verschließen.
Hält einige Jahre im Keller.

Genossen wird das ganze stark verdünnt mit kaltem Wasser. 
Bestens schmeckt auch ein Schuss Sirup in Sekt.

Für die Zubereitung gibt es unzählige verschiedene Varianten. Ich mache das Hollerblütensirup seit vielen Jahren auf diese Weise und wir sind sehr zufrieden mit Geschmack und Haltbarkeit.

Auf ganz ähnliche Weise bereite ich auch noch andere Sirupe aus Kräutern zu (wie in diesem Beitrag schon mal beschrieben), zum Beispiel aus Minze, Zitronenmelisse, Zitronenverbene, Zitronenbasilikum, Fruchtsalbei etc. Der Experimentierfreude sind hier keine Grenzen gesetzt!

Mittwoch, 16. Mai 2012

Pracht & Vergänglichkeit

Erst etwas zerknittert, geheimnisvoll.
Eine Ahnung.


Tags darauf: Voll entfaltet. Prächtig, die riesigen, schweren Blüten.


Erst noch begleitet von Tulpen.


Dann von Kugellauch.
 

Schwere Blüten, die aber wirken wie Seidenpapier -
mehr als Handtellergroß!


Zwei Strauchpfingstrosen wachsen in unserem Garten, eine in Rosa,
die andere in zartem Lila.
Die Blüte ein prächtiges Spektakel, kurz nur.
Empfindsame Geschöpfe sind sie.


Große Hitze und Trockenheit machen ihnen innerhalb von drei Tagen den Gar aus. 
Heftiger Regen ebenso. 
Diven eben.


Der Trost:
Wunderschön sind sie in ihrer Vergänglichkeit!


Gerade bevor sie sich ganz Ent-Blüten-Blättern...


... sind sie fast am schönsten.


Herrschaftlicher Abgang!

Sonntag, 13. Mai 2012

Hollerblüten-Gelee

Seit einigen Tagen blüht der Holunder! 

 

Da für gestern Mittag ein Temperatursturz mit Regen angesagt war, musste ich vorher noch einige Blütendolden retten, um daraus Hollerblüten-Gelee zu machen. Das geht ganz flott und man braucht nicht viele Zutaten:

Hollerblüten-Gelee

Ca. 20 große Blütendolden (ohne vorheriges Waschen, sonst spült man den Geschmack weg!) mit einem Liter möglichst naturbelassenem Apfelsaft übergießen und 24 Stunden zugedeckt stehen lassen.
Nach 24 Stunden das Ganze durch ein Tuch filtrieren, Blüten richtig gut ausdrücken.
In einen Topf leeren.
Auf 1 l filtrierten Saft kommen 500 g Gelierzucker (2:1).
Jetzt nur noch köcheln, Gelierprobe machen und wenn das Gelee andickt, in saubere Gläser abfüllen und gut verschließen.

Auf diese Weise lässt sich der Duft der Blüten ganz einfach in einem herrlich-zart duftenden Gelee einfangen!

Da wir zwei Holunderstauden im Garten haben, mache ich auch noch allerlei andere Köstlichkeiten damit - mehr dazu in einem der nächsten Beiträge!

Dienstag, 8. Mai 2012

Freiheit für die Paradeiser

Nun habe ich sie doch vor den Eisheiligen ausgepflanzt, meine Paradeiser. 

 
Tomatentöpfe an der Südwand

Zumindest diejenigen, die etwas geschützt in Töpfen an den Hauswänden entlang stehen und die Ampeltomaten in den Terrassenkisterln. Die andere Hälfte, die direkt ohne jeglichen Schutz in den Gemüsegarten gepflanzt wird, muss sich noch bis nach dem Wochenende gedulden. (Falls ich soviel Geduld aufbringe...)

Sweet Pea, eine neue Sorte in unserem Garten, im Terrassenkisterl

Die Eisheiligen werden bei uns laut Wetterbericht nicht so dramatisch kalt, anscheinend sind etwas kühlere Nächte aber nach den Eisheiligen zu erwarten. Und so lange kann ich mit dem Auspflanzen nicht warten. Es ist schon mühsam, die vielen kleinen Töpfchen täglich zu gießen.

Somit sind ca. die Hälfte der Tomaten seit heute ausgepflanzt und pro Topf mit je einer Chili- bzw. Paprikapflanze unterpflanzt. In einige Töpfe habe ich zusätzlich auch noch Basilikum gesät, morgen kommen in die andere Hälfte der Tomatentöpfe noch Spargelerbsen als Unterpflanzung. Die säe ich dieses Mal direkt in die Töpfe, das Vorziehen wollte ich mir ersparen.

Die Blüten dieser Chili werden sich in zwei, drei Tagen öffnen

Über das Ausplfanzen der Paradeiser habe ich aufgrund häufiger Nachfragen schon einmal einen Beitrag mit Tipps geschrieben. Nachzulesen hier: "Der Geschmack der Freiheit: Tomaten auspflanzen".

Bald sieht es in den Terrassenkisterln hoffentlich wieder so aus! Ich freu mich schon!

Sorte "Minibel"

Freitag, 4. Mai 2012

Löwenzahn-Gelee

Schon in Kindertagen habe ich ihn geliebt, den sog. "Löwenzahn-Honig". Folglich koche ich alljährlich im Frühling ein oder zwei Portionen des köstllichen Blütengelees ein.

Weit muss ich für die Ernte der Grundzutat, nämlich Löwenzahnblüten, nicht gehen: einfach nur ein paar Schritte auf unseren Rasen. Der ist nämlich alles andere als ein klassischer Rasen, er gleicht mehr einer Wiese und bietet somit auch Wildkräuterkulinarisch so einiges: Gundermann, Wegeriche, Rot- und Weißklee, Gänseblümchen, Veilchen, Scharbockskraut, Schafgarbe etc. - und eben auch massenhaft Löwenzahn. Ich finde das praktisch und liebe diese Vielfalt.

Wer das Aroma der sonnigen Löwenzahnblüten ebenso gerne wie ich in Gläser bannt, kann sich an diesem wirklich einfachen Rezept versuchen:


Löwenzahn-Gelee

1 l Löwenzahnblüten pflücken und ganz fest in einen Messbecher stopfen.
Diese dann auf einem Tuch ca. eine halbe Stunde ausgebreitet liegen lassen, in dieser Zeit verziehen sich eventuelle Blütenbewohner und suchen das Weite.
Anschließend die Löwenzahnblüten in einen Topf geben und mit 1 l kochendem Wasser übergießen.
Nun brauchen die Blüten 24 Stunden Pause, um ihren Geschmack abzugeben.
Nach dieser Ruhezeit das Ganze durch ein Tuch gießen, dabei die Blütenmasse so richtig gut ausdrücken.
Die verbliebene Flüssigkeit abmessen und wieder auf 1 l Gesamtmenge mit Wasser auffüllen.
In einem Topf 1 kg Zucker und den Saft einer Zitrone zugeben.
Dann ist Geduld angesagt, denn der Saft muss lange, lange nicht zugedeckt vor sich hin köcheln. Das macht aber gar nichts, denn zwischendurch muss man nicht umrühren und kann sogar mal ausschalten und später weiterköcheln lassen.
Mittels Gelierprobe immer wieder die Konsistenz prüfen. Wenn die Masse honigartige Konsistenz aufweist, in saubere Gläschen abfüllen und gut verschließen.

Tipp:
Eine besondere Gaumenfreude ist es, wenn ein Teil der Löwenzahnblüten durch die die frischen, zarten Austriebe von Fichten oder Tannen ersetzt wird. Dann kommt zum sonnigen Geschmack des Löwenzahns ein erdig-waldiges Aroma dazu.